„Verwaltung in Leichter Sprache bedeutet bessere Verständlichkeit für Alle“

von links nach rechts: Prof. Dr. Michael Spieker (Dekan der Fakultät für Soziale Arbeit, KSH Campus Benediktbeuern), Dr. Frauke Schwaiblmair (Bezirksrätin), Markus Scheuermann (Bezirksrat), Stefan Sandor (Vorstand VbA-Selbstbestimmt Leben e.V.), Martina Neubauer (Bezirksrätin), Dr. Norbert Kollmer (Präsident ZBFS), Thomas Huber (MdL, stv. Vorsitzender des Ausschusses Arbeit und Soziales, Jugend und Familie, Walburga Fröhlich (CEO Atempo Österreich), Prof. Dr. Birgit Schaufler (Präsidentin Stiftungshochschule München)

von links nach rechts: Prof. Dr. Michael Spieker (Dekan der Fakultät für Soziale Arbeit, KSH Campus Benediktbeuern), Dr. Frauke Schwaiblmair (Bezirksrätin), Markus Scheuermann (Bezirksrat), Stefan Sandor (Vorstand VbA-Selbstbestimmt Leben e.V.), Martina Neubauer (Bezirksrätin), Dr. Norbert Kollmer (Präsident ZBFS), Thomas Huber (MdL, stv. Vorsitzender des Ausschusses Arbeit und Soziales, Jugend und Familie, Walburga Fröhlich (CEO Atempo Österreich), Prof. Dr. Birgit Schaufler (Präsidentin Stiftungshochschule München)

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Die Fachtagung von Verbund behinderter ArbeitgeberInnen (VbA) – Selbstbestimmt Leben e.V. und der Münchner Katholischen Stiftungshochschule (KSH) zum Thema „Leichte Sprache“ beleuchtete die Notwendigkeit, die Kommunikation mit Behörden verständlicher und bürgernäher zu gestalten. Rund 150 TeilnehmerInnen aus dem beruflichen Alltag öffentlicher Einrichtungen nahmen an der Veranstaltung in München teil.

In Deutschland, Österreich und der Schweiz verstehen 53 Millionen Menschen die Texte von Behörden und Unternehmen nicht. „Leichte Sprache“ wurde als Möglichkeit hervorgehoben, diesen Missstand zu überwinden und die Teilhabe an gesellschaftlichen Prozessen zu fördern. So wurde der „Wegweiser für Menschen mit Behinderung“ in Leichter Sprache vorgestellt, der kontinuierlich aktualisiert wird, um die Verständlichkeit zu verbessern. Dennoch gab es kritische Anmerkungen zur Benutzerfreundlichkeit der digitalen Version.

Stefan Sandor (Geschäftsführender Vorstand von VbA-Selbstbestimmt Leben e.V.) und die Präsidentin Prof. Dr. Birgit Schaufler von der Stiftungshochschule München begrüßten die Teilnehmenden, die sich im beruflichen Alltag tagtäglich dem „Behörden-Sprech“ gegenübersehen.

Walburga Fröhlich, CEO von Atempo Österreich, betonte die positiven Auswirkungen der Leichten Sprache, die nicht nur Menschen mit kognitiven Beeinträchtigung, sondern auch RentnerInnen und Menschen mit geringen Deutschkenntnissen zugutekommt. Ihre Organisation hat in Österreich bereits Erfolge erzielt, etwa eine Reduktion von Widersprüchen bei Verwaltungsentscheidungen.

Dr. Norbert Kollmer, Präsident des ZBFS, erläuterte die Herausforderung, rechtlich präzise Texte zu verfassen, was häufig auf Kosten der Verständlichkeit geht. Auch in seiner Behörde gebe es trotz hoher Zahl an Bescheiden jährlich eine Vielzahl von Widersprüchen und Klagen aufgrund unklarer Formulierungen.

Thomas Huber, MdL, stellte in seinem Impulsvortrag fest, dass trotz gesetzlicher Vorgaben zur Leichten Sprache in Behörden noch immer viele Texte unverständlich bleiben. Er forderte gezielte Schulungen für Verwaltungsangestellte, um den veralteten „Behörden-Sprech“ zu modernisieren und den BürgerInnen ein verständliches, transparentes Informationsangebot zu bieten.

Die Veranstaltung schloss mit dem Fazit, dass „Leichte Sprache“ nicht nur als Hilfe für bestimmte gesellschaftliche Gruppen verstanden werden sollte, sondern als ein essenzielles Instrument für den barrierefreien Zugang zu Informationen und die Stärkung des Vertrauens in den Rechtsstaat und die Demokratie.

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